Oder: Wie gut kennst du deine Pappenheimer?
„Ich kenne meine Pappenheimer“.
Dieses Zitat aus Schillers Drama Wallenstein bedeutet, dass man Jemanden sehr gut kennt.
Man weiß genau, was er tut, wie derjenige denkt oder was er oder sie will.
Kennst du deine Pappeneheimer?
Ja, schon. Oder?
Du weißt sicher ganz genau, wer in deinem Umfeld wie tickt.
Wie denkt dein Partner? Was mögen deine Kinder? Worauf legt deine Mutter wert? Wie wird deine beste Freundin auf eine bestimmte Nachricht reagieren?
Und ja klar, du kennst dich auch selbst richtig gut. Du weißt immer was dir schmeckt und was nicht. Du weißt genau was du brauchst. Oder?
Du weißt so viel. Du spürst alles.
Und Schwupps, da knallt sie lautstark zu, die Schublade der Vorurteile und Labels.
Wer einmal da drin ist, kommt da womöglich nie mehr raus.
Aber mal ehrlich: wie willst du deine Beziehung zu Menschen verändern, wenn du nicht bereit bist, Veränderung auch geschehen zu lassen?
Bist du bereit die Etiketten neu zu beschriften oder sogar ganz weg zu lassen?
Bist du bereit, dein eigenes Label abzureißen wie ein altes Pflaster um frei, verrückt oder wie du eben tickst, heute dein Leben zu leben?
Micha, der ist so ein guter Zuhörer.
Meine Mama will immer alles wissen.
Dieser einer Lehrer denkt Mädchen können einfach kein Mathe.
Stine will doch eh lieber lesen als feiern.
Ich bin eher die introvertierte, mich lädt eh keiner auf die Party ein.
…
Bewertungen und Labels ohne Ende.
Und immer wenn du glaubst schon alles zu wissen, dann löst sich ein Wunder in Luft auf.
In dem Moment platzt die schillernde Seifenblase voller Möglichkeiten.
Dann verflüchtigt sich die Chance auf Magie.
Jedes Mal verpasst du eine weitere Möglichkeit, vom Leben überrascht zu werden.
Probiere doch mal was Neues!
Staune wie ein Kind.
Was wäre, wenn du überhaupt nichts wüsstet?
Wie zauberhaft könnte sich der Sonnenaufgangs heute für dich entfalten, ohne lediglich den Beginn eines neuen anstrengenden Arbeitstages zu verkünden?
Welche unvorhergesehenen Wendungen könnte dein Tag heute nehmen, würdest du den Lauf der Dinge nicht konsequent durch deine engen Zeit- Pläne und To-Do-Listen schon im Keim ersticken?
Geh mit der wachen und weisen Unschuld eines Kindes durchs Leben.
Das ist die Einladung, in jedem gegenwärtigen Moment neu mit den Menschen in Kontakt zu sein.
Das ist die Einladung neu zu leben, zu lieben, zu wählen.
Befreie dich von altem Wissen und vertrauten Gewohnheiten und begegne den Menschen, als träfest du sie heute zum allerersten mal.
Stell ihnen Fragen, als ob du nichts über sie wüsstest.
Wer ist dein Partner heute?
Wer ist dein Kind heute?
Wer ist dein Vater heute?
Wer bist du selbst heute?
Öffne dich für die Überraschungen, die Wunder und die Magie des Nicht-Wissens.
Unvoreingenommen. Offen. Spielerisch. Erforschend.
Dann wird auch dein Leben Stück für Stück, wieder zu dem großen, magisch-mystischen Abenteuer, das es in Wahrheit ist.
